SRF 2 Kulturfeature: STILLE

vier Personen im Wasser

Eine Erzählung von Nichts

Was ist Stille? Hat Stille einen Klang? Hat sie Sounds von Etwas? Oder Sounds von Nichts? Wie lässt sich von Stille erzählen? Wie fühlt sie sich an? Wer sucht sie? Und warum?

Auszug aus dem Pressetext

Ein Radiofeature von Bettina Mittelstraß und Jascha Dormann

GRAND PRIX NOVA 2020

Erster Preis in der Kategorie „Binaurale Produktion“

Vom 9. November 2018 bis zum 7. Juli 2019 zeigte das Museum für Kommunikation (MfK) in Bern die Ausstellung «Sounds of Silence». Die Ausstellung bestand aus einem ungewöhnlichen Hörerlebnis, das die Besucher individuell gestalten konnten. Sie wurde mehrfach ausgezeichnet und wird 2023 nach Paris gehen. Aus dem vorhandenen Klang-Material haben der Sounddesigner von «Idee und Klang» Jascha Dormann und ich (die wir schon für die Ausstellung zusammengearbeitet haben), unseren persönlichen Hörspaziergang geschaffen: eine Erzählung über die Schönheit und den Schrecken einer Sehnsucht mitten im Lärm.

Dank an das Museum für Kommunikation in Bern, das uns freundlich genehmigt hat, diese Erzählung aus dem Material der Ausstellung „Sounds of Silence“ zu gestalten.

Radiofeature anhören: „Stille. Eine Erzählung von Nichts“

Anhören in der ARD Audiothek

Oder hier direkt anhören:

Regie: die Autor:innen
Mit: Judith Hofmann und Sebastian Rüger
Performance von John Cages 4’33’’: Staatsorchester Stuttgart unter der Leitung von Cornelius Meister
Redaktion Dlf: Klaus Pilger
Produktion: Idee und Klang Audio Design Basel 2019 für den SRF

But the winner in this year’s Binaural category is a work of profound mischief where ostensibly documentary exposition and dialogue is fashioned for drama. It’s title is both fittingly evocative and impishly misleading: after all, it’s no easier to hear silence than it is to think of nothing. But one thing’s for sure: Silence, for all its deceptive simplicity, gives us plenty to hear and ponder. As the great Persian poet Rumi wrote, “In silence there is eloquence.” All you need to do is listen. We listened. What did we hear? A collection… no, an assemblage of voices, events, stories. A collection of stories, no, a selection of stories, sounds, many sounds, and silence, no, but sound art pieces, musical interludes and spoken word pieces all evoking – in the mind’s eye or inner ear the idea of something the two narrating voices will never find: Silence.

From the jury’s statement
Grand Prix Nova in Bukarest

Aber der Gewinner in der diesjährigen Kategorie Binaural ist ein Werk von tiefem Unfug, in dem scheinbar dokumentarische Exposition und Dialoge zum Drama umfunktioniert werden. Der Titel ist sowohl treffend als auch schelmisch irreführend: Schließlich ist es nicht einfacher, Stille zu hören, als an nichts zu denken. Aber eines ist sicher: Die Stille, trotz ihrer trügerischen Einfachheit, gibt uns viel zu hören und nachzudenken. Wie der große persische Dichter Rumi schrieb: „In der Stille liegt die Beredsamkeit“. Alles, was man tun muss, ist zuhören. Wir haben zugehört. Und was haben wir gehört? Eine Sammlung… nein, eine Ansammlung von Stimmen, Ereignissen und Geschichten. Eine Sammlung von Geschichten, nein, eine Auswahl von Geschichten, Klängen, vielen Klängen, und Stille, nein, aber Klangkunstwerke, musikalische Einlagen und gesprochene Wortstücke, die alle vor dem geistigen Auge oder inneren Ohr die Vorstellung von etwas hervorrufen, das die beiden erzählenden Stimmen niemals finden werden: Stille.

Aus der Begründung der Jury
Grand Prix Nova in Bukarest

LESEN sie auch den Artikel „Stille“ im Magazin der Klangwelt Toggenburg: Klangmagazin Stille

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