Präludium zur Katastrophe?
Neue, experimentelle Musik und romanistisches Repertoire, Revue, vaterländische Lieder und die Idee einer „Deutschen Musik“ – das Jahr 1923 war in Deutschland musikalisch außergewöhnlich vielschichtig. Für Konzerte wurden surreale Millionenbeträge hingeblättert und der Rundfunks hatte seine Stunde Null.
- Gab es vor dem großen Hintergrundrauschen 1923 bereits einen zersetzenden nationalsozialistischen Sound?
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Im Herbst 1923 ließ Adolf Hitler seine Sturmabteilung auf dem sogenannten „Deutschen Tag von Bayreuth“ aufmarschieren und wird am nächsten Morgen von der Familie Wagner zum Frühstück eingeladen. Der radikale Antisemit und NSDAP-Vorsitzende nutzt die Situation und präsentiert sich in angesehener bürgerlichen Gesellschaft als Wagnerianer und und kultivierter Musikliebhaber.
- Welche Bedeutung hat Hitlers Schachzug in Bayreuth für seinen Aufstieg?
- Wie nutzt ihm das nach dem gescheiterten Putsch im November 1923?
- Audio Ausschnitt aus dem Feature:
Hier geht’s zum Feature und Bericht auf BR Klassik
Die rhetorischen Figuren und die Diskreditierungsstrategien, die wir in der Politik finden, finden sich fast eins zu eins auch in musiktheoretischen Schriften.
Prof. Dr. Ulrike Wißmann, Musikwissenschaftlerin
- Welche Rolle spielen 1923 solche Musiktheorien, in denen Zeitgenossen alles Neue in der Musik als sogenannte ‚zersetzende’ Einflüsse diffamieren und zugunsten einer vermeintlich wahrhaft „Deutschen Musik“ ausgrenzen wollen?
Autorin und Regie: Bettina Mittelstraß
Redaktion: Falk Häfner
Technik: Fabian Zweck
Produktion: Bayerischer Rundfunk 2023