Der Asterix der Oberpfalz – Wie Blaibach zu seinem Konzerthaus kam

Ein Kammerochester bei einer Probe.

„Es war nichts mehr los bei uns“, sagt Rüdiger Doerk. „Bürgersteige hochgeklappt, nachdem man morgens die Semmeln geholt hat.“ Der Wirt hat ein Gasthaus in Blaibach, einem kleinen Dorf im Bayerischen Wald, und kam lange Zeit mit seiner Frau gerade so über die Runden. Blaibach hatte ein Problem wie viele ländliche Ortschaften: eine öde und verlassene Ortsmitte. Überalterung der Bevölkerung, Geschäfte, die abwandern oder schließen müssen. Kein Tourismus, keine Einnahmequellen mehr. Bis Thomas E. Bauer – weltweit erfolgreicher Bariton, der im Nachbardorf geboren wurde – mit der Idee ankam, ausgerechnet dieses Dorf mit Hochkultur in einem modernen Konzerthaus vor dem Ausbluten zu retten. Sein unbeugsamer Enthusiasmus und besonderes Redetalent überzeugten die Gemeinde Blaibach und Kämpfernaturen wie Rüdiger Doerk. Seit 2014 steht es nun da – das Konzerthaus – und lockt die internationale Musikwelt in den Bayerischen Wald. Leicht war der Weg bis dahin keineswegs, und noch profitiert nicht jeder im Dorf von der zauberhaften Stahlkraft der neuen Ortsmitte. Aber Kultur, so Bauers Mantra, sei ein „harter Standortfaktor“ – sie spende Identität und Hoffnung und rege damit eine neue Wertschöpfungskette an. (Pressetext BR-Klassik)

Produktion Bayerischer Rundfunk 2016

Ausstrahlungen BR Klassik 16./17.06.2017 (Länge 54min) und DLF 27.06.2017 (Länge 45min)

Nach oben scrollen